2020 war krass. So in dieser Form noch nie dagewesen. Klar, weiß jede:r. Aber ganz ehrlich – Corona ist bei Weitem nicht das einzige Thema. Rückblickend betrachtet gab es 2020 privat und beruflich sehr viele bedeutsame Momente. Momente voller Freude, Dankbarkeit und Glück und Momente voller Trauer, Enttäuschung und Ohnmacht.
Warum ich so viel geweint habe und am Ende trotzdem meinen Frieden mit dem Jahr 2020 schloss, kannst du jetzt lesen. Authentisch, verletzlich und beziehungsstark.
Das Jahr begann so schön. Als noch nicht klar war, welch Überraschung 2020 für uns alle bereit hielt, konnte ich mich ganz auf meine Vision einlassen.
Ein beziehungsstarkes Zusammensein mit Kindern in der Familie UND Kita.
Das ist wofür ich jeden Tag aufstehe und arbeite.
An mir selbst, mit meiner eigenen Familie und natürlich als Beraterin für Eltern sowie Kita-Referentin für pädagogische Fachkräfte. Da bin ich im Flow und meine „Herzstimme“ wie Iris Weinmann so schön sagt, ist ganz laut. Lange hab ich mich nicht getraut das laut auszusprechen, aber ich hab der Welt etwas zu geben. Und ich liebe es das zu tun!
Also hab ich Anfang des Jahres das erste Mal nach Iris´Anleitung ein Vision-Board gestaltet. Und mir FOKUS als Jahresmotto gesetzt. Denn als vermutliche Scanner-Persönlichkeit fällt mir das echt schwer. Dass es in 2020 so gar nix wird mit dem Fokus, ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Schön begann auch das neue Jahr für meinen 3;4 Jährigen Sohn, der nach vier Monaten Eingewöhnung endlich so richtig im neuen Kindergarten angekommen war. Ich war sehr erleichtert, denn genauso wie alle Frauen/Mütter, die ich seit 2018 in meinen Happy Kita Start Beratungen begleite, bin ich als Mama froh, wenn es meinem Kind in der Betreuung gut geht. Auch wenn ich als Expertin für Kita Eingewöhnung „weiß wie es geht“ und davon stark profitiere, funktioniert es nicht automatisch per „Fingerschnipp“. Denn, wie ich immer in den Beratungen sage, Beziehungsaufbau braucht Zeit.
Mein inneres Kind schmolz in diesem schönen Moment dahin als ich den riesigen Teddybär umarmte. Ich war in einem Einkaufszentrum zum Mittagessen mit meiner Freundin und früheren Trageberatungs-Kollegin Svea Geißler und vor dem Fahrstuhl war dieser Tedddy. Ich wurde wie magisch-magnetisch von ihm angezogen und hätte ihn am liebsten gekauft. Mein Herz wird jedes Mal ganz weich, wenn ich dieses Bild sehe.
So nährend und herzlich wie es meinem inneren Kind in diesem Moment ging, war es für viele andere junge Kinder in DER Klinik in Gelsenkirchen nicht.
Protestwelle Film Elternschule – mein 8000 Wörter Blogartikel
Einer der kontrovers diskutiertesten Dokumentarfilme aus dem Jahr 2018 war im Januar zurück in unser Bewusstsein gerückt – Auslöser war die Nominierung des Films „Elternschule“ für den Grimme Preis in der Kategorie Info und Kultur. Vor allem bei Instagram war der Aufschrei zum Dokumentarfilm „Elternschule“ laut. Der Sturm, der sich gegen das Grimme Institut und die Nominierungskomission richtete folgte dem #keinepreisefürgewalt.
Die Nominierung war ein Schock. Wut und Ohnmacht stieg in mir auf, mein Herz wurde schwer und mein Magen drehte sich kopfüber, während meine Gedanken kreisten – bis ich sie endlich sortieren konnte. Meine dauerbrennende Frage lautete:
Ich schrieb (in einer Nacht) einen ca. 8000 Wörter umfassenden Blogartikel mit dem Fokus auf der Medienethik, denn als mit Staatsexamen ausgebildete Lehrerin für Sozialpädagogik und Ethik/Philosophie lag mir dieser Aspekt besonders nahe. Der Beitrag wurde sehr oft geteilt, gelesen und erhielt viel Zuspruch.
Neu in Leipzig – ich gebe Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte
Die Kraft des Tröstens
Trost (und Therapie oft auch) brauchen nicht nur die Kinder, die aufgrund von seelischen und/oder körperlichen Verletzungen traumatisiert sind. Trost brauchen Kinder UND Erwachsene auch in ganz vielen großen und noch in kleinen Situationen des alltäglichen Lebens. Das hat auch die pädagogische Leitung eines Waldkindergartens erkannt und ich gab im Februar für sie und ihr Team eine Fortbildung zum Thema „Die Kraft des Tröstens“.
In der warmherzigen Begegnung mit Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Gundula Göbel hatte ich vor einigen Jahren in ihrer Fortbildung die besondere Bedeutung von Trost auch für mich in den Fokus genommen und wurde „Referentin für Kinder im Blick“. Lange fehlte mir die Zeit aktiv Werbung für meine Fortbildungen zu machen, aber 2020 sollte sich das ändern.
babySignal bei einer Tagesmutter
Mit den Händen sprechen, um Kinder besser zu verstehen, wenn sie noch nicht selbst sprechen können ist ein unglaublicher Schatz, der oft unterschätzt wird. Seit 2014 bin ich nun babySignal Kursleiterin und habe seitdem vielen Familien und natürlich meinen eigenen Kindern die Gebärden gezeigt. 2020 war ich nun das erste Mal bei einer Tagesmutter und führte babySignal als Krippenkurs durch.
Wenn Kinder Bedürfnisse und Gefühle mithilfe von Gebärde ausdrücken können und sich dadurch besser verstanden fühlen, ist das eine wertvolle Erfahrung für alle. Dass dadurch Konflikte und Missverständnisse vermieden und die Eltern/Fachkraft-Kind-Beziehung gestärkt werden kann kommt noch oben drauf. Durch Corona war der Kurs leider unterbrochen, aber es war schön zu sehen, wie die Kinder die Gebärden in der Zwischenzeit gelernt und nicht vergessen hatten.
Corona – eine Pandemie in drei Akten
Klar, Covid-19 spielt auch in meinem Jahresrückblick eine große Rolle, schließlich hat es unser aller Leben ziemlich auf den Kopf gestellt. Ich hab es deswegen an den Ablauf eines Dramas angelehnt, dann ist es fluffiger zu lesen.
Prolog – über einen Knoten in der Brust und einen umarmten Baum
- März 2020. Achter Tag des Lockdowns. Ich fuhr allein durch den Wald, hielt an, stieg ab, legte mein Fahrrad zu Boden und … umarmte einen Baum. Was für ein unglaublich krasses Gefühl dann über mich kam, habe ich nicht erwartet. Die ganze Kraft der Erde – von „Mutter Natur“ – floss durch meinen Körper. Plötzlich kullerten mir die Tränen aus meinen Augen. So viel Anspannung löste sich, denn ich war bemuttert und beseelt. Ich stand einfach da. Und umarmte einen Baum.
Ich kam an diesem Tag von einem Mammographie Termin. Wenige Wochen zuvor hatte ich einen kleinen Knoten in der Brust bemerkt und durchlief danach mehrere Termine mit Ärztinnen. Diese letzte Untersuchung gab dann endgültig Entwarnung und ich war erleichtert, dass auf dem Röntgenbild nichts Schlimmes zu sehen ist.
Das zusätzlich Erschreckende dabei war, dass wegen Corona die größte Radiologieabteilung der Stadt Leipzig einfach mal geschlossen wurde und ich keinen Termin bekam. Trotz Überweisung und Dringlichkeit. „Nein, wir machen das nicht. Sie können wieder anrufen, wenn Corona vorbei ist oder andere Praxen abtelefonieren.“ Alles klar, danke auch. Sterb ich halt nicht wegen Corona, sondern wegen Brustkrebs. (War mein 1. Gedanke, den ich schnell wieder wegschob.)
Schließlich bekam ich den Tipp einer Nachbarin mich in einer auf Mammographie spezialisierten Praxis in Markkleeberg zu melden. Aufgrund meines Tastbefundes bekam ich für den nächsten Tag sofort einen Termin. Krass, wie unterschiedlich das gehandhabt wurde.
Meine Impulsbotschaft von Frau zu Frau: Taste deine Brust regelmäßig ab.
Du bist wichtig für diese Welt und deine Mitmenschen. Bleib gesund.
Ich danke an dieser Stelle Maria Klitz, dass sie ihre Brustkrebsgeschichte online geteilt hat. Zu lesen, dass eine Frau in meinem Alter schwer erkrankt war, hat mich stark sensibilisiert besser darauf zu achten.
Ostern – auf der Suche nach Entlastung
Aber mit dem Weinen beim Baum umarmen war es noch nicht genug. Es fing gerade erst richtig an. Denn es wollte sich etwas deutlich zeigen, was ich schon sehr lange wusste, und zwar wunderbar reflektieren, aber nicht ändern konnte. Oder wollte.
Mein Leben ist zu voll. Meine Zeit zu knapp. Meine To Do Liste zu lang.
Ich schlafe zu wenig, arbeite oft nachts und werde von vielen Menschen immer wieder dafür bewundert, was ich alles schaffe: Familie, Selbständigkeit und ehrenamtliches Engagement.
Aber ganz ehrlich – das sieht immer nur so easy aus. Fakt ist nämlich, dass es mir mit allem zusammen seit Längerem nicht mehr so gut ging. Und dass ich was ändern muss, lag seit Monaten klar auf der Hand. Glasklar.
Im Herbst 2019 hatte ich angefangen mehr und bewusst Selbstfürsorge zu betreiben – in der Frauen-Coachinggruppe „Die Schwesternschaft“ von Wiebke Tüting. Ich hatte versucht Meditationen und ein Morgenritual in meinen Alltag einzubauen. Bin aber lange Zeit kläglich gescheitert, habe nur an den Gruppenterminen teilgenommen und wollte das Coaching schon kündigen…
Aber dann kam die Wende. NEIN.
Ich durfte NICHT wieder in meine ALTEN MUSTER zurück, um an mir selbst zu sparen. Ich blieb dabei.
Welchen Effekt mein Dranbleiben an der Selbstfürsorge noch zeigen würde? Bleib dran mit Lesen, ich schreibe weiter unten nochmal was dazu. An der Stelle nur ein kleiner Einblick in unser Osterfeuer mit Gemüsesuppe im Kessel.
Als wenn ein Knoten in der Brust und Lockdown noch nicht genug wäre, hatte ich über Ostern so einen krassen Allergieschub, wie seit ca. 8 Jahren nicht mehr. Es war wirklich zum „aus der Haut fahren“. Etwas bohrte sich unermüdlich und immer größer werdend in meine Gefühle und in mein Bewusstsein.
TRAUER.
Ich wusste, dass ich das Pensum mit meiner ehrenamtlichen Arbeit im Verein so nicht mehr schaffe. Und auch so nicht mehr schaffen wollte. Zunehmend hatte es mich frustriert und unglücklich gemacht.
Eine beziehungsstarke Kita und eine freie Alternativschule zu gründen ist ein Kraftakt. Ich arbeite seit 4 Jahren an diesem Projekt. Das ist irre lang und es sind wöchentlich unglaublich viele Stunden und Nachtschlaf dafür drauf gegangen.
Aber ich wollte das unbedingt. Und dafür hatte ich mich oft über meinen Körper hinweggesetzt.
Wie schon als Kleinkind hatte ich einfach beschlossen nicht zu schlafen.
Obwohl mein Körper das gebraucht hat. Damals wie heute. Aber dann war er da, der Zeitpunkt an dem es nicht mehr ging. Ich wusste intuitiv was ich tun muss, obwohl ich mich im Kopf noch dagegen wehrte. Mein Gedankenkarussell bestand aus: „Ohne mich geht das nicht.“ „Ich kann doch jetzt im Endspurt nicht aufgeben und die anderen hängen lassen.“ „Ich zieh es einfach schnell durch.“
Und dann weinte ich. Viel. Ich hatte richtigen Loslass-Schmerz.
Mit trauriger Musik hören, am Fenster stehen und in den Himmel gucken. Und vielen Tränen. Aber meine Entscheidung stand fest – Ich musste aus dem Schulgründungskreis (bei dem ich zum Ur-Gestein gehörte) und noch ein paar weiteren Kreisen austreten. Das war schwer. Übrig blieb „nur“ noch der Kreis Kita-Gründung, der Koordinations- und Vorstandskreis. Das war immer noch mehr als genug, wie sich nur 2 Monate später zeigen würde.
Aber jetzt zu DEM Thema, was du und ich, wir alle, im Jahr 2020 gemeinsam hatten.
Corona Pandemie 1. Akt – Dilemma im Innen und Außen
Zugegeben in den ersten Tagen des Lockdowns war mir nicht wirklich klar, WAS das alles mit dieser Pandemie zu bedeuten hatte.
Alles war irgendwie surreal und Corona gefühlt weit weg.
(Spoiler: Erst am Ende des Jahres stiegen die Zahlen in Leipzig merklich und Corona kam spürbar „näher“.) Auf jeden Fall waren plötzlich Schule und Kita zu, die Jungs (7 und bald 4) zu Hause, mein Mann auch zu Hause, und ich arbeite ja eh zu Hause. Bestes Ferien-Feeling. Das März-Wetter war frühlingshaft schön, gefühlt alle Kinder rannten durch die Gärten und spielten. Es hätte so einfach sein können. Noch war nicht bei allen Anwohnern die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Kontaktbeschränkungen angekommen und die Kinder bewegten sich und spielten auf den über 7300m³ frei wie immer.
Doch unser sonst so geniales Stadtwohnungsumfeld wurde uns mächtig zum Verhängnis. Denn die gewohnte Autonomie der Kinder und auch Eltern war wegen der Kontaktbeschränkungen abrupt weg. Wir mussten unsere Kinder ständig reglementieren (was keiner von uns gewohnt ist), wir haben sie eng begleitet und versucht Spiele zu finden, wo die Nachbarskinder keinen Körperkontakt haben, sich aber sehen können. Das scheiterte kläglich. Also fingen wir an, nur noch in den Garten zu gehen, wenn niemand draußen war. Kamen andere Kinder dazu (weil sie zb unbeaufsichtigt draußen spielten), sind wir rein. Es sei denn unsere Kinder sind weggerannt und auf den Baum geklettert, weil sie noch draußen spielen wollten – hungrig nach sozialen Kontakten. Es war echt hart trotz viel Reden und Trösten.
Vor allem unser Erstklässler hat lange Zeit sehr gelitten, er war wütend, schmiss Türen, verkroch sich weinend in der Abstellkammer und schluchzte „Warum kann ich nicht raus wie die anderen, ich bin doch gesund.“
Unser Kindergartenkind hatte weniger Probleme, er spielt sonst auch gern nur für sich und auch drinnen, aber unser Großer „atmet“ soziale Kontakte und ist ein bewegungsfreudiges, autonomes Draußenkind.
Ich selbst spürte genauso einen Widerstand in mir. Dieses ganze Regeln aufstellen und auf das Einhalten pochen war mir zuwider, die Rebellin in mir kam nicht klar. Klar, kognitiv konnte ich das alles nachvollziehen.
Mein Hirn verstand die Risiken und die Notwendigkeit der Maßnahmen. Aber mein Herz war schwer.
Der Lockdown hat mich emotional herausgefordert, frustriert, wütend und traurig gemacht. Bis ich dann meine inneren Prozesse durchgearbeitet hatte und wir auch mit den Nachbarn eine Art „Stundenplan“ für die Gartenbenutzung verabredet hatten, verging ungefähr eine Woche.
Momentum – mein meistgelesener Blogartikel in 2020
Nachdem mein Fachtext zum Film Elternschule schon sehr viel geteilt und gelesen wurde, traf der folgende Blogartikel während der Pandemie einen sensiblen Nerv. Obwohl er vorrangig in nur einem Monat aufgerufen wurde, war es der meistgelesene Blogartikel des gesamten Jahres.
Corona Pandemie 2. Akt – Scheiße
Nachdem wir uns als Familie zusammengeruckelt hatten und anfingen die gemeinsame intensive Zeit zu genießen, wartete auch schon das nächste Dilemma. Denn ich war auftragslos. Alle Kitas zu … ergo: Niemand brauchte Beratung bei der Kita-Eingewöhnung. Alle Kitas zu … ergo: Vier fest geplante Fortbildungen (März/April) mit Kita-Teams wurden abgesagt.
Mein Einkommen im April – 215 euro. Scheiße.
Mein Mann war kurz vor Corona erneut arbeitslos geworden. Wegen dem Lockdown fand er auch keine neue Kita, die ihn einstellen durfte. Alles nicht so einfach.
Neben dem Finanzloch war da aber noch ein anderes Dilemma.
Auftragslos heißt ja nicht arbeitslos, denn das was du von mir auf Social Media, Blog und Webseite sehen kannst, braucht im Hintergrund Vorbereitung.
Viel Vorbereitung. Wenn man*frau selbständig ist, muss man*frau sich eben auch selbst kümmern. Klar, habe ich mir immer wieder Unterstützung geholt, mich bei Expert:innen wie Alex Wiethaus und Marlis Schorcht weitergebildet, meine Virtuelle Assistentin Nicole Gombert auf Bali engagiert mir punktuell zu helfen. Aber das, was da nach außen sichtbar ist, den Mehrwert den du auf Facebook und Instagram bei mir (und auch bei vielen meiner Kolleg:innen) lesen kannst, den schüttel ich (die anderen evtl. auch) nicht einfach so aus dem Ärmel.
Die Arbeit ohne direkte Einnahmen zu haben siehst du vielleicht nicht. Aber sie gehört dazu, auch wenn es manchmal anders scheint.
Es ist eben keine Glitzer-Online-Business-Welt, in der ich mit einem 20 Tausend Follower:innen Account automatisiert und in der Sonne liegend Kund:innen erwerbe und sich mein Konto ganz von allein füllt.
Bei mir ist alles noch „Handarbeit“.
Ich hatte mir in den letzten zwei Jahren meine kleine Nische aufgebaut und war die Erste, die ausschließlich mit dem Thema Eingewöhnung in der Kita und Tagespflege nach außen ging. Ich bot explizit Beratungen zu diesem einen Thema an, nicht noch andere familienrelevante Themen.
Sich als Kita-Eingewöhnungs-Expertin zu positionieren und ein Netzwerk aufzubauen war kontinuierliche Arbeit. Und nun waren alle Kitas zu, meine Arbeit unmöglich, meine glasklare Positionierung war im Eimer. Scheiße verdammt.
Ich war echt ganz schön niedergeschmettert und hatte daran zu knabbern nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren. Zusätzlich noch der irre Wahnsinn von „Homeschooling“ mit einem Erstklässler, der kein „Sitzfleisch“ für *….* Arbeitsblätter hat.
Wir haben am Anfang noch unser eigenes Freilerner-Frühlingsprojekt veranstaltet und viel Freude dabei gehabt. Letztlich haben wir aber vor dem sehr vollen Wochenplan der Schule kapituliert. Nicht zur Freude der Lehrerin, aber unter den gegebenen Umständen war es das, was wir leisten konnten. Denn die intakte Beziehung zu unserem Kind war uns wichtiger als Streit wegen der Schulaufgaben. Und finanziell mussten wir natürlich auch gucken, wie es weitergeht. Der Spagat zwischen Kinderbegleitung und Homeoffice war knackig.
Corona Pandemie 3. Akt – 50 Stunden Wochen für die Gründung vom Familienhaus
Mittlerweile war es Mai. Das Vollzeit-Familienleben hatte sich eingespielt und lief gut. Mein beruflicher Tatendrang war wieder da, vor allem Dank der Unterstützung von Marlis Schorcht im Content-Effekt-Kurs, den ich kurz vor dem Lockdown voll motiviert gebucht hatte. Klar, einfach weiter die Lockdown-Zeit mit den Kindern genießen wäre auch schön gewesen. Die Familienzeit war toll, wir waren viel im Wald, haben vor allem mit unserem Schulkind mehr Verbindungszeit gehabt. Sonst waren wir ihm manchmal zu „langweilig“ und er wollte lieber mit Freunden spielen als mit uns. Daher genossen wir die Zeit zu viert so gut es ging.
Aber irgendwie musste es ja weitergehen, denn es war unklar wie lange Corona noch andauern würde. Also hatte ich beschlossen ein Projekt umzusetzen, welches schon eine Weile in meinem Ideen-Buch grob konzeptioniert war. Vorher hatte ich nie Zeit mich darum zu kümmern, also wann, wenn nicht jetzt. Ich startete meine erste kostenlose Impulswoche mit so einem richtigen Launch (wie man im Onlinebusinessjargon so sagt).
Das war total aufregend! Ich hatte so einen Spaß daran, der Flow mit der dazugehörigen Facebook-Gruppe war genial. Das Feedback war mega gut und ich unglaublich dankbar.
Aber es zog auch ordentlich Kraft und vor allem Schlaf. Hier mal ein paar ehrliche (mitgetrackte) Zahlen:
- Im Mai arbeitete ich 195 Stunden, das waren durchschnittlich 49 Stunden pro Woche (vor allem nachts),
- 39 Stunden davon verfasste ich die Emails der Impulswoche (Hallo an meine innere Perfektionistin) + 14 Stunden normale Emails zwischendurch, keine Ahnung wie die zustande gekommen sind,
- 52 Stunden lang war ich auf Social Media, 17 Stunden live in der FB-Gruppe bzw. in Zoom-Meetings
- 150 Menschen haben meine Impulsbotschaften erhalten,
- 80 davon waren in der Facebookgruppe aktiv,
- 7 Familien haben am Ende mein Familienhaus Gruppenprogramm
Das Familienhaus ist ein Raum für beziehungsstarke Familien. Dort kümmerst du dich
1. um deine achtsame Selbstfürsorge und
2. um deine beziehungsstarke Partnerschaft und
3. um eine friedliche Eltern-Kind-Beziehung.
4. Du wirst getragen von mir und in der Gruppe mit anderen Familien zusammen.
Denn dein Familienleben darf wunderbar sein – auch wenn es Konflikte (und Corona) gibt.
Epilog: Renovierung bei laufendem Betrieb
Nachdem das Familienhaus gestartet war, haben wir weiter an unserer Renovierung der Wohnung gearbeitet. Wenn du jetzt denkst, dass das ziemlich verrückt ist, so viel auf einmal zu machen, dann kann ich dir nur zustimmen:
Eine Renovierung „bei laufendem Betrieb“ mit Kindern, während des Lockdowns, plus Arbeiten und Homeschooling – ja, das ist verrückt.
Aber wann waren wir schon als Eltern beide gleichzeitig mehrere Tage am Stück zu Hause? So, dass man auch mal was hintereinanderweg schaffen kann?
Nunja, hintereinanderweg war es nicht. Sprangen ja noch zwei Kinder zwischendrin rum. Und die haben natürlich mitgeholfen, denn das, was wir da angefangen haben, das war eine Familienaktion.
Warum das alles?
Weil wir schon länger unzufrieden waren mit der Aufteilung innerhalb der Wohnung und sich die Bedürfnisse aller Familienmitglieder geändert hatten. Also musste Veränderung her und die sah z.B. so aus.
Vorher
- – Schlafzimmer mit Familienbett
- – Wohnzimmer mit Sofa, zwei abgetrennten Kinderspielecken und Mini-Trampolin
Nachher
- – „richtiges“ Kinderzimmer mit Familienhochbett, unser Kleiderschrank steht jetzt im Flur
- – Wohnzimmer mit Sofa und Essecke und Mini-Trampolin
Hier siehst du das neue Kinderzimmer als es fertig war. Und nein, das sieht nicht jeden Tag so aufgeräumt aus. Und inzwischen hat sich in der Wohnung auch immer wieder was hier und da verändert, weil alle Familienmitglieder für ein Wohlfühl-Zu-Hause mitbestimmen dürfen.
Danach war dann aber erst mal Schluss mit actionreichem Programm. Die Schule ging wieder los und nur unser Kindergartenkind blieb noch zu Hause. Warum erläutere ich weiter unten.
Doch wie sollte es anders sein, das 2020 wollte es eben richtig wissen und so lauerte schon die nächste Hiobsbotschaft.
Juni – ein epischer Monat und sehr! viele Tränen
EPIC – das Business Event
Ok, gestartet ist der Juni noch ziemlich cool mit EPIC von Judith Sympatexter Peters und Anke Beeren. Eigentlich war es ja als vor-Ort-Business-Netzwerk-Event auf dem Schloss Haigerloch geplant, aber Corona, du weißt…
Bei einer kleinen Teilaufgabe des Workshops schrieb ich mir meinen Frust über die schöne Scheinwelt, korrigiere, die scheiß-schöne Scheinwelt Instagram von der Seele. Ich hab nämlich immer mal wieder Phasen, da nervt mich das alles so dermaßen und ich hadere damit.
Mein Leben ist nicht instagramable. Isso.
Und Social Media ist zeitraubend. Doch bevor ich mich getraut hatte, meinen Rant zu veröffentlichen, passierte etwas sehr Überraschendes.
Kitagründung vor dem Aus – Rettung in letzter Minute
Am 9. Juni postete ich diese Bilder in meine Stories. Auslöser war ein Telefonat mit dem Jugendamt bei dem mir mitgeteilt wurde, dass unsere geplante Kita nicht in den Bedarfsplan der Stadt Leipzig aufgenommen werden sollte. Ich will dich jetzt nicht mit dem Gründungsprozedere langweilen, aber es war Anlass genug zum Heulen. Denn ohne diese Aufnahme gibt’s kein Geld für Personal und Miete und die Kita kann nicht eröffnen. (Eine private Kita kommt aus moralischen gründen nicht in Frage, wir wollen gemeinnützig arbeiten.) Fakt war also:
Plötzlich fielen drei Jahre ehrenamtliche Arbeit für die Kita-Gründung wie ein Kartenhaus zusammen.
Aber die Rebellin in mir hat sich nicht unterkriegen lassen. Also hab ich sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt und haufenweise Emails geschrieben, Telefonate geführt und zwei super wichtige Gespräche mit dem Jugendamt und dem Sozialbürgermeister der Stadt Leipzig, Prof. Dr. Fabian, gehabt.
Daraufhin haben wir einen 10-Jahresplan mit Kinderzahlen- und Personalentwicklung sowie Raumplanung und Freiflächennutzung erstellt. Dann hieß es Warten, Warten, Warten.
Übrigens hatten mir so viele Menschen bei Instagram und Facebook auf meine Tränen-Fotos geschrieben, mir Kraft gegeben, Daumen gedrückt, mitgefiebert und mitgebangt. Dass ich auch wieder meinen Frieden mit den sozialen Medien schließen konnte. Den Rant lass ich dann mal später aus meiner Text“schublade“ raus. Oder auch nicht.
Ein schwarzer Tag an dem ich lange zu Knabbern hatte
Lange hab ich überlegt, ob ich darüber überhaupt schreiben möchte. Aber der eine Tag Ende Juni war ein so einschneidendes, demütigendes Erlebnis, dass es nicht richtig wäre, wenn ich das leugne. Denn schließlich gehört es zu diesem krassen Jahr dazu. Schon länger schwelten Konflikte im Verein, der Stress mit der Schulgründung, der Kampf um die Kita, das Antragsverfahren auf Anerkennung als freier Träger, die langwierige Bauplanung und so viele Vereinsmitglieder am Rande des Limits – all das hatte eine ungute Entwicklung genommen. Ich hab sehr, wirklich sehr lange an den Ereignissen dieses einen Tages zu knabbern gehabt. Viel geweint. Und mich die darauffolgenden Monate im Gedankenkreis gedreht, ob ich die ehrenamtliche Vereinsarbeit hinschmeiße.
Juli – Zu Gast in Podcasts
Im Juli war ich dann gleich zweimal zu Gast in Podcasts. Ich mag das voll, weil ich rede noch viel lieber (und mehr) als ich schreibe. *räusper*
Alexandra Keyling von Familienstark und Lea Wedewardt vom Kita-Podcast hatten meine Expertise für die beziehungsstarke Eingewöhnung angefragt und es wurden richtig tolle Gespräche mit Impulsen für Eltern und pädagogische Fachkräfte.
Fortbildung mitten im Wald – familylab Kita Zertifizierung
Im Juli war ich an einem Ort für Menschen (Kinder und Erwachsene), die sich selbst und den anderen kennenlernen, miteinander verbunden sind, forschen, klettern, matschen, Natur zu jeder Jahreszeit erleben, eigene und fremde Grenzen spüren, Konflikte haben dürfen, wachsen und selbstwirksam sind, gesehen und gehört werden.
Mit dem 8 köpfigen Team sprach ich zwei Tage lang über Werte:
- Gleichwürdigkeit
- Integrität
- Authentizität
- Verantwortung
Und wie sich diese im Waldkindergarten täglich leben lassen.
- Wir sprachen auch über Konflikte und Herausforderungen
- Vertrauen
- Gefühle und Bedürfnisse
- Dialog statt Erziehung.
Und es gab so einige AHA-Momente. Am Ende bekamen die „Waldwichtel“ von mir eine Zertifizierung nach familylab.
Das Team war wunderbar, ich traf mit meinem Impulsen auf einen willkommenen Nährboden und gemeinsam pflanzten wir an diesem sonnigen Wochenende lauter kleine Samen für ein beziehungsstarkes Zusammensein von Kindern und Erzieher:innen. In 2021 wünsche ich mir mehr davon. Wenn ich auch in deine Kita oder die deines Kindes kommen soll, melde dich bei mir per Email.
Das freudige Wiedersehen nach meiner Dienstreise war dann direkt am Bahnhof.
Kita nach Corona – Abgabe an der Tür oder neue Eingewöhnung?
Unser Kita-Kind war immer noch zu Hause, obwohl die Kitas schon wieder geöffnet hatten. Der Hauptgrund war: ich wollte mein Kind nach der langen Pause nicht einfach so an der Tür abgeben. Was anderes war aber aufgrund der Hygienebestimmungen nicht möglich. Also blieb er daheim, er war ja grad erst angekommen als der Lockdown kam. Und hatte den Kindergarten auch nicht wirklich vermisst. Unser Jüngster ist gern für sich allein oder mit uns zusammen und hat die Zeit während Corona, das zu Hause sein und die vielen Spaziergänge im Wald sehr genossen. Während unser Schulkind Freunde und den Trubel sehr stark vermisst hat, war es für unser knapp 4 Jähriges Kind voll ok. Aber wir mussten natürlich als Eltern in der Verantwortung bleiben und mit der Aussicht darauf, dass mein Mann im August in die Vollzeitausbildung zum Erzieher ging, war klar, dass ich meine Selbständigkeit und Kinderbetreuung nicht allein händeln kann. Nicht jeden Tag und als Dauerlösung zumindest.
Der Kindergarten bot uns im Sommer eine neue Eingewöhnung an, die richtig super lief.
Das klappte alles ganz wunderbar, das halbe Jahr Kiga-Pause und nochmal Mama*Papa tanken hatte gereicht. Er freute sich und ging fröhlich zu seinen Kindern. Klar war auch von Vermissen die Rede und zwei-drei Mal floss auch ein kleines Tränchen, aber es war wesentlich leichter als die erste Eingewöhnung.
(Über diese schreib ich mal zu einem anderen Zeitpunkt, wenn du also wissen willst, wie die Eingewöhnung einer Eingewöhnungsberaterin abläuft, dann abonniere meine Impulsbotschaften, dann verpasst du es nicht.)
Ein zweites Hurra und Erleichterung kam Ende Juli. Das offizielle Schreiben des Jugendamtes war im Briefkasten, dass unser „Kinderhaus Wildblumenwiese“ nun doch in den Bedarfsplan aufgenommen wurde. Unsere beziehungsstarke Kita war gerettet.
Unsere Vision – Kita und Schule als EIN Bildungsort – rückte wieder ein Stück näher.
Aber der Jahresrückblick würde nicht „von Scheiße bis schön“ titeln, wenn das alles gewesen wäre. Denn das Landesamt für Schule und Bildung erteilte uns kurz vor den Sommerferien noch eine Absage. Unsere Grundschule REFLEKTA durfte zum neuen Schuljahr nicht im geplanten Interim eröffnen. Das war ein heftiger Rückschlag, denn wir hatten schon Personal ausgewählt und wir alle inklusive Kindern freuten uns, dass die Schulgründung nach nun für mich mittlerweile 4 ½ Jahren Ehrenamt endlich wahr werden würde. Aber Pustekuchen.
Wir hatten so sehr für die Schul-Eröffnung 2020 gekämpft. Und dann platzte alles. Erschöpft und enttäuscht ging der gesamte Verein in die Sommerpause.
Rent your village – Sommerurlaub mal anders
Wegen Corona war lange nicht klar, ob Urlaub überhaupt möglich sein würde und wir sind auch sonst nicht so die Urlaubsfamilie (wir verpeilen zu oft die Planung). Spontan folgte ich einem Impuls und buchte die Ferienwohnung bei Isabell Bartels und ihrer Familie. Unter dem Motto „rent your village“ bekamen wir eine große Einliegerwohnung im Haus der Familie. Plus viele schöne Momente mit uns allen dazu. Isabell war mal meine Kundin, ich half ihr bei der Eingewöhnung ihres Kindes. Sie ist auch Kollegin bei familylab, daher folgten wir uns gegenseitig und ich las ihren Beitrag bei Facebook.
Plötzlich standen wir mitten in einem ultra-grünen Garten, mit Riesentrampolin, Doppel-Baum-Schaukel, Schwimmingpool und Feuerstelle. Es war perfekt.
Die Kinder fanden sofort zueinander und wir hatten wunderbare 12 Tage Urlaub. Ich bin zwar auf dem Land groß geworden, lebe aber echt gerne in der Stadt. Aber diese Ruhe dort, war sehr wohltuend und nach dem spektakulären Jahr eine echte Erholung.
Ausgebucht – Hauptsaison Kita Eingewöhnung
Als meine Happy Kita Start Beratungen während unseres Urlaubs noch recht zaghaft begannen, hatte ich schon die Befürchtung es würde sich kaum jemand meine Beratung leisten, weil wegen Corona alles schwer planbar war. Aber ich sollte mich täuschen.
Von August bis Oktober war ich komplett ausgebucht. Und das ohne viel Werbung. Mein Expertinnen-Status zahlte sich aus.
Im Juli hatte ich meine etwas andere Happy Kita Start Checkliste zum Download angeboten und eine Emailserie dazu geschrieben. Die ich aus Zeitknappheit vor dem Urlaub nicht mehr fertigstellen konnte. Aber der Sog hin zu meinen Beratungen wurde durch meine Beiträge auf Social Media, die Checkliste und nicht zu vergessen meine vielen, vielen zufriedenen Kundinnen ausgelöst. Denn sie empfehlen mich weiter und ich bin sehr dankbar dafür.
Das Feedback meiner Kundinnen ist der schönste Lohn meiner Arbeit. Und natürlich beziehungsstark eingewöhnte Kinder.
- Knapp 80 Familien hab ich 2020 in Fokusgesprächen beraten und in meinem Happy Kita Start Begleitprogramm jeweils drei Monate lang begleitet
- das sind 318 Beratungsstunden seit 2018, die ich vorrangig in den Sommermonaten durchgeführt habe
Wenn du bedenkst, dass hinter jeder einzelnen Familie ein emotionaler Prozess steht, dann kannst du evtl. erahnen, was das bedeutet. Vor allem die Eingewöhnungs-Geschichten, die ich in den Fokusgesprächen höre, sind teilweise belastend. Weil viele Mamas erst von mir erfahren und zu mir kommen, wenn es schon schwierig ist. Wenn du das also liest und die Eingewöhnung noch VOR dir und deinem Kind liegt: bitte melde dich rechtzeitig.
Am Besten du abonnierst meine Impulsbotschaften für die beziehungsstarke Eingewöhnung, dann verpasst du auch nicht, was ich mir für 2021 ausgedacht habe, wie ich dich schon frühzeitig auf die Eingewöhnung vorbereiten kann.
Auszeit – mit dem Boot unterwegs
Im September waren mein Mann und ich das erste Mal seit Ewigkeiten allein. Also nur wir zwei als Paar. Unsere Jungs waren in Kita und Schule nud wir nahmen uns einen Tag frei. 10 Uhr morgens waren wir mit unserem DDR Faltboot auf dem Wasser und sind 13 km bei schönstem Sommerwetter gefahren. Diese Auszeit hat super gut getan, denn sonst kam Paarzeit viel zu kurz in diesem Jahr. Einen Tag vorher waren wir mit den Kindern im Ruderboot unterwegs.
Kita Fortbildungen – meine Expertise ist jetzt online gefragt
Damit zukünftig noch mehr Eltern, Kinder und auch Fachkräfte von beziehungsstarken Eingewöhnungen profitieren, beschloss ich etwas Neues zu versuchen. Ich persönlich bevorzuge bei der Arbeit mit Kita-Teams und Erzieher:innen zwar immer noch die offline Variante, aber im September und November hatte ich dann doch zwei Online-Fortbildungen zum Thema Eingewöhnung.
Das tolle Feedback des Teams bestärkte mich und nun schau ich wie es sich 2021 so entwickelt. Lockdown 2 wurde ja gerade verlängert….
Schulstress meines 7 Jährigen
Nachdem das neue Schuljahr für meinen Mann und unseren Sohn gut gestartet war, wurde es im Oktober zum zweiten Mal in 2020 echt schwierig mit der Schule. Unser Zweitklässler war „aus dem Takt“. Als erste Maßnahme holten wir ihn direkt nach der Schule ab, damit der Tag so kurz wie möglich war. Aber als selbst das nicht half und die großen Emotionen wie Wut und Trauer nur schwer zu halten und zu begleiten waren, da war klar, dass wir etwas unternehmen mussten. Auch unser zweites Kind war bissl neben der Spur, denn der Personalmangel im Kindergarten brachte einige Veränderungen mit sich. Also haben wir unsere Jungs krank gemeldet, ich hab meine Arbeit liegen gelassen, Termine verschoben. Und dann haben wir fünf Tage lang nichts anderes gemacht als mit den Kindern ganz intensiv in Verbindung zu gehen ohne Schule, ohne Arbeit daneben.
Nicht nur Erwachsene, auch Kinder können vom Alltag gestresst sein.
Die Beziehungsakkus wieder aufzuladen hat den Druck aus dem Familiensystem rausgenommen.
Danach hatten wir noch eine Beratung mit meinem geschätzten familylab-Kollegen Andres Reinke. Das war sehr lustig, weil er zu uns Sätze sagte, die ich sonst auch in meinen Beratungen zu Eltern sage. Und ich merkte an mir selbst wieder mal, wie gut das tut, wenn man als Mama Unterstützung erfährt und im eigenen Handeln bestärkt wird.
Never ending story ends – finale Bauplanung für unsere eigene Kita und Schule
Was für ein Marathon so eine Kita- und Schulgründung ist, hast du vielleicht schon erahnen können. Wenn ich dir jetzt sage, dass wir über ein Jahr für das Kita- und Schul-Gebäude die Bauplanung gemacht haben, schüttelst du vermutlich mit dem Kopf.
Aus groben Skizzen wurde innerhalb des Jahres 2020 (und nach dem Wechsel des Architekturbüros) endlich der fertige Bauantrag. Nach vielen, vielen Stunden brainstormen, reden, schreiben, konzipieren, prüfen, ändern, prüfen, nochmal ändern, wieder prüfen usw. sind wird nun sehr zufrieden mit der Umbauplanung und hoffen, dass es jetzt schnell geht und wir zum Schuljahr 2021/22 eröffnen können.
Selbstfürsorge ist mehr als Schaumbad – ich entdecke ein echtes! Hobby für mich
Was für eine Sensation. Wirklich. Ich habe ein Hobby. So ein richtiges Hobby. Nichts was mit Nachdenken, Planen, Reden oder Schreiben zu tun hat. Sondern etwas, was ich einfach so nur für mich und um seiner selbst willen mache. Das ist total verrückt. Entspannend. Meeeegaaa!!!
Danke an dieser Stelle an Frau Klexx (Kathrin Krüger), die das Aquarell-Malen in mein Leben gebracht hat. Ich bin so froh, dass wir coronabedingt online gemalt haben (und nicht bei dir im Atelier), sonst hätte ich mir nie selbst Aquarellfarben gekauft.
Unperfektion – über die Rückkehr zu Social Media
Nachdem ich während der intensiven Kita-Beratungszeit im Sommer und Herbst meine Social Media Kanäle vollends vernachlässigt hatte, begann ich wieder zu posten. Einfach so. Nur Bilder, denn dann musste ich keine Grafiken am PC vorbereiten. Ich übte mich in Unperfektion. War ne gute Erfahrung, aber ich hadere trotzdem noch mit dem Zeitfresser Handy und FB/Insta. Während andere Accounts rasend schnell wachsen (was mich manchmal frustriert), freu ich mich über ca. 200 neue Fans auf Facebook und knapp 600 neue Follower:innen auf Instagram. Klein, ist eben auch oho.
Apropos Oh…o
Ooooh du fröhliche Weihnachtszeit – wo kommt nur all die Arbeit her?
Ab dem 1. Advent ist bei uns, ich zitiere:
„Die schönste Jahreszeit im Jahr.“ sagte mein nun bald 8 Jähriger. Er LIEBT die (Vor)Weihnachtszeit.
Und ich liebe es diese mit ihm gemeinsam zu erleben. Er malt und bastelt viel, räumt ständig das Kinderzimmer und das Wohnzimmer auf, wischt den Fußboden (Ja, ohne Witz, alles freiwillig, ohne dass wir das initiieren). Er weckt mich am Samstag vor dem 1. Advent mit den Worten „Wir müssen aufräumen. Heute wird geschmückt.“ Wir haben Plätzchen gebacken, Weihnachtslieder rauf und runter gehört, Hausmusik gemacht, Weihnachtspost geschrieben und auf ca. 25 Post-its unsere „Weihnachtsgefühle“ notiert. Abends 23 Uhr. Weil er nicht schlafen konnte. Kurzum: Es ist großartig. Die Vorfreude. Das Leuchten in den Augen. Die Familienzeit.
Ich bekomme dadurch auch richtige Energieschübe und wir haben im November noch das Wohnzimmer fertig renoviert und ich hab dieses Jahr mal wieder Weihnachtskarten geschrieben. An meine ca. 100 Kund:innen aus alles Kita-Beratungen und Kita-Fortbildungen. Für meine Familien im Familienhaus hab ich sogar individuell gemalt und für unsere Verwandtschaft und Freunde auch. Hab zwar am Ende nachts nicht geschlafen, aber egal. Verrückt war dann nur, dass der Briefkasten so voll war, dass wir zu einem anderen Briefkasten laufen mussten, weil nichts mehr reingepasst hat.
Was mir bis 5 Uhr morgens am 23.12. noch Arbeit verschaffte war der ganz Bürokram, der während der Hauptsaison liegen geblieben war. Denn da war neben Eingewöhnungsberatungen und Familie nix anderes mehr möglich. Und im Dezember fiel mir das gewaltig auf die Füße. Ich hatte einige Entscheidungen und Vorbereitungen zu treffen und das führte zu der ein oder anderen kurzen Nacht. Gut daran war, dass ich gezwungen war Arbeit auszulagern und so halfen mir Jenny Völker – Design und Technik beim technischen Aufsetzen meines neuen Mitgliederbereiches für das Familienhaus. Und meine neue Virtuelle Assistentin Saskia Bischof war ebenso fleißig und kümmerte sich u.a. um den Umzug meiner Texte von elopage zum neuen Mitgliederbereich auf meiner Webseite. Einen Steuerberater hatte ich auch noch ausgesucht und fühlte mich dadurch plötzlich ganz erwachsen. Nächsten Jahr bin ich mehrwertsteuerpflichtig und ein bisschen graut es mir davor.
Das Jahr endete mit einem erneuten Lockdown, den wir alle gelassen hingenommen haben und uns zu dem Zeitpunkt über die 4 Wochen Weihnachtsferien freuten.
Heiligabend selbst sind wir ohnehin immer nur für uns als Kernfamilie, weil die Kinder und wir so gern zu Hause sind und keine Lust auf Rumfahren haben. Zu Silvester haben wir dann das Jahr 2020 mit einem Feuer im Garten und Wunderkerzen gebührend verabschiedet. Zuvor hatte ich in den Schreibzeiten mit meiner Selbstfürsorgegruppe den ganzen emotionalen Ballast noch abgearbeitet und war am Ende mit dem Jahr sehr zufrieden und befreit.
Ausblick auf 2021
Beruflich:
- Am 13. Januar startet das Familienhaus mit einer neuen Gruppe du bist herzlich eingeladen dabei zu sein (7 Familien sind bereits angemeldet).
- Ich habe das erste Mal für mich eine Mastermind gebucht und freu mich auf die Zusammenarbeit mit Marlis Schorcht und den anderen Teilnehmer:innen.
- Zwei Geheimprojekte gehen in die Planung und natürlich werde ich mein Expertinnenthema beziehungsstarke Eingewöhnung weiter in die Welt tragen und zb. mehr Bloggen.
Privat:
- Brauche ich definitiv mehr Bewegung und weniger Schokolade. Hulahoop ich bin bereit.
- Und ich brauche unbedingt mehr Schlaf.
- Und Paarzeit. Familienzeit haben wir viel. Paarzeit fehlt. Genauso wie unbeschwert Freunde treffen.