Von der Anfrage bis zur Action: So entstehen meine Kita-Fortbildungen

8. Feb. 2024 | Blog, Hinter den Kulissen, Kita- und Familien-Alltag | 0 Kommentare

In der Welt der Kita-Fortbildungen gibt es viele kleine Schritte bis ich als Referentin die pädagogische Landschaft bereichern und das Fundament für die Zukunft unserer Kinder, Eltern und Fachkräfte stärken kann. Ein langer Weg liegt vor mir und oft führt er mich zu Fortbildungen weit weg von zu Hause – doch jeder Moment unterwegs ist eine Chance, die Kita-Welt zu verändern und neue, beziehungsstarke Impulse zu setzen. Begleite mich gern ein Stück auf diesem spannenden Weg! Im Blogartikel bekommst du Einblick hinter die Kulissen.

Kita-Fortbildungen: Die Schritte von der ersten Anfrage bis zur Action vor Ort

1. Fortbildungs-Anfrage per Email

Es gibt immer einen ersten Schritt. Meistens kommen die Anfragen per Email oder auch über Instagram bei mir an. Manchmal direkt mit einem konkreten Wunschtermin, damit ich gleich schauen kann, ob ich da noch eine Lücke im Kalender habe. Manchmal wünschen sich die Interessent*innen direkt ein Angebot mit allen Kosten usw. Doch mir ist der Erstkontakt super wichtig, deswegen geht weiter mit:

2. Termin vereinbaren

Ich möchte, dass meine Fortbildungen 100% ig zur Kita und zum Team passen, also erstelle ich kein Pauschalangebot. Das wäre zwar zeitlich wesentlich einfacher, aber für mich ist der persönliche Kontakt in einem Telefonat entscheidend, ob wir zusammen passen, ganz unabhängig vom Preis.

3. Telefonat mit der Kita-Leitung

Hier kläre ich die Wünsche FÜR das Kita-Team (aus Leitungssicht) und die Wünsche VOM Team (aus Fachkraftsicht). Ich erfahre das Wichtigste über die Einrichtung und das Team. Über aktuelle Herausforderungen und Themen, die immer wieder „aufploppen“. Dadurch werden die Schwerpunkte für die Fortbildung klar und ich gehe zum nächsten Schritt:

4. ausführliches und individuelles Angebot konzipieren

Das Angebot schriftlich zu erstellen, kostet mich ziemlich viel Zeit, weil ich alles doppelt und dreifach lese. Ich recherchiere aber nicht nur die Fahrtkosten und Übernachtungsmöglichkeiten. Ich plane die Fortbildungsinhalte aufgrund der Ziele, die ich mit der Kita-Leitung vereinbart habe. Ich habe auch schon Fortbildungen komplett neu konzipiert, extra für das Team und auf seine Bedürfnisse zugeschnitten. (Für diese Fortbildungen gibt es noch nicht mal eine Webseite mit Infos dazu, weil ich noch nicht dazu gekommen bin.)

Damit ich meinen Qualitätsanspruch halte, biete ich aber nur wenige Fortbildungsthemen an. Ich habe keinen Bauchladen, bei dem ich alles mache, was in Kita & Co. eine Rolle spielt. Sondern ich bleibe bei meinen Spezialgebieten, die ich richtig gut kann. Dadurch kann ich bestehende Fortbildungen immer weiter verbessern, anstatt viele verschiedene Themen abzudecken. Hier mal ein Überblick, du erkennst bestimmt den Roten Faden 🙂

5. Warten

Bis eine Fortbildung bestätigt und gebucht wird, vergehen oft Wochen, manchmal auch Monate. Kitas planen ihre Schließtage für Fortbildung weit im Voraus. Und die Kita-Leitungen können auch nicht immer selbst über ihre finanziellen Mittel entscheiden, sondern sind abhängig davon, ob der Träger JA sagt. Das ist manchmal frustrierend, denn es wird nicht überall genug Wert auf Qualitätsentwicklung gelegt. Einige Kitas kämpfen für nur 2 Fortbildungstage im Jahr und die Kita-Leitungen bedauern es sehr, wenn der Träger sagt „zu teuer“ oder „keine Schließtage mehr zusätzlich“. Aber ich kenne auch eine Kita, die hat 9 Fortbildungstage im Jahr und entsprechend ist der Träger auch bereit diese zu bezahlen. Fortbildung ist eine Investition ins Team, die sich langfristig für den Träger, alle Fachkräfte, Eltern und vor allem für die Kinder auszahlt.

6. Angebot wird angenommen – jipiii

Das ist der Moment, wo sich dann alle freuen. Kita-Leitung, Team und natürlich ich 🙂
Oft auch Eltern, die der Kita meine Fortbildung empfohlen und sich gewünscht haben, dass ich vorbeikomme.

7. Reise vorbereiten

Rückt der Fortbildungstag näher, plane ich meine Reise. Buche Zugtickets und Unterkunft. Das frisst auch nochmal Zeit, weil sich bei der deutschen Bahn nicht selten inzwischen der Fahrplan geändert hat…

Und mit meiner Familie plane ich natürlich auch alles, bevor ich unterwegs bin. Der normale Alltag läuft hier zu Hause ja weiter. Zum Glück läuft das easy mit meinem Mann und unseren Kindern. Das ist der Vorteil, dass ihr Papa von Anfang an aktiv eingebunden gewesen ist. Als die Kinder klein waren, bin ich nicht auf Dienstreise weggefahren, das wollte ich auch nicht. Aber seit einer Weile kommen sie gut ohne mich zurecht und meistern das ganz wunderbar. Wir nutzen im Familiealltag den Wochenplaner von Wolffkids und der hilft den Kindern und uns sehr gut.

8. Teilnahmezertifikate vorbereiten

Hierbei unterstützt mich meine Assistentin, sie mailt mit der Kita und bereitet die Zertifikate vor. Ich muss diese dann nur noch ausdrucken und mitnehmen.

9. Fortbildung vorbereiten

Die Fortbildung zur Eingewöhnung habe ich so oft gehalten, die kann ich im Schlaf. Hier packe ich nur meinen Rucksack ein, aber muss sonst nix weiter machen. Langweilig ist diese Fortbildung trotzdem nie, ich liebe es einfach über Eingewöhnung zu reden!

Auf andere Fortbildungen muss ich mich je nach Thema mehr oder weniger vorbereiten. Aber da ich ein wirklich sehr detailliertes Angebot schreibe, stehen der Plan und die Inhalte ja bereits fest. Dann schreibe ich „nur noch“ den Zeitplan für den Fortbildungstag, prüfe ggf. den methodischen Wechsel, mache mir Notizen zu den Inhalten, die speziell für das jeweilige Team sind, suche passende Fallbeispiele raus oder integriere Ideen, die mir unter der Dusche noch eingefallen sind.

Das ist wie Unterricht vorbereiten und weil ich früher Lehrerin war (und pädagogische Fachkräfte ausgebildet habe), fällt mir das ziemlich leicht und macht mir Spaß. Ich muss nur aufpassen, dass es nicht eeeewig dauert, weil ich nämlich auch eine Perfektionistin bin.

10. Reise mit der deutschen Bahn

Ist jedes mal ein Abenteuer! Ich habe für 5 Stunden Zugfahrt schon doppelt so lange gebraucht. Und einmal auf dem Rückweg von NRW bin ich überhaupt gar nicht am geplanten Tag zu Hause angekommen, weil meine Züge so viel Verspätung hatten, dass nix mehr fuhr und ich spontan nach Berlin abgebogen bin. Dort kam ich dann nachts 1 Uhr an und hab bei einer Freundin aus dem Studium übernachtet, was dann letztlich richtig toll war, weil wir Zeit zum Quatschen hatten.

Meistens nutze ich die Bahnfahrten um mein Email-Postfach abzuarbeiten, das ist nämlich immer immer voll. Oder ich mache meine Monatsreflexion oder hab endlich mal wieder Zeit für Instagram. Ich würd auch gern lesen oder nur aus dem Fenster schauen, aber meistens nutze ich die Zeit zum Arbeiten.

Durch diverse Zugverspätungen hab ich aber auch schon viele Leute kennengelernt und 1x bin ich mit 6 anderen Reisenden in ein Taxi gestiegen (samt Gepäck!) und aus dem Kaff, wo der Zug gestrandet war, über die Autobahn nach Köln gedüst. Das war eine enge, aber sehr unterhaltsame Fahrt, wie wir da so reingestopft im Auto saßen.

Warum ich trotzdem mit dem Zug fahre? Erstens aus Überzeugung. Umwelt und so. Und zweitens, weil wir selbst seit vielen Jahren gar kein Auto haben.

11. Allein Schlafen im Hotel und allein Essen (gehen)

Früher bin ich nicht mal allein ins Kino. Und heute sitze ich allein im Restaurant und finde es echt gut. Ich glaube, wenn man*frau Kinder hat, ist Alleine-Zeit ein Luxus. Also genieße ich es in Ruhe zu essen, weil ich mich nur um mich selbst kümmern muss. Ich beobachte Menschen, um mich herum oder daddel am Handy. Manchmal wäre es schön eine andere Person zum Quatschen zu haben und manchmal frage ich mich, was die anderen wohl denken, wenn ich allein am Tisch sitze. Aber es stört mich nicht. Wenn ich keine Lust auf Essen gehen habe, esse ich nen Snack im Hotelzimmer. Oft esse ich auch was am Bahnhof und bin froh, wenn ich im Hotel angekommen bin und nicht nochmal los muss.

Stressig ist es nur, wenn ich meine Q+A Session vom Happy Kita Start Begleitprogramm (die findet immer mittwochs statt) aus dem Hotelzimmer machen muss. Dann hab ich die Zugfahrt in den Knochen und viele, lange Berichte über Eingewöhnungen und Fragen vor mir.

Hotelbetten sind aber was Tolles. Meistens sind sie so schön weich, dass ich echt bequem schlafe. Ich hatte auch schon coole Regenduschen im Zimmer. Klar, es waren auch mal Zimmer nicht so gut, aber inzwischen hab ich kaum noch Fehlgriffe beim Hotel aussuchen.

Frühstücken am nächsten Tag mache ich nur, wenn die Kita direkt in der Nähe ist. Ansonsten gehe ich lieber pünktlich aus dem Haus und lasse das Frühstück weg. Ich schlafe morgens die halbe Stunde länger, weil ich eh schon früh raus muss. Mir ist das morgens sonst zu stressig.

Als ich angefangen habe regelmäßig auf Dienstreise zu sein, hab ich übrigens ziemlich schlecht geschlafen. Ich hatte immer Angst es zu verschlafen, falls ich den Wecker nicht höre. Stell dir vor, ich reise quer durch Deutschland und komm dann zu spät zur Fortbildung. Das hat mir ziemlich viel Druck gemacht. Mittlerweile kann ich mich besser entspannen und schlafe meistens gut.

12. Endlich die Hauptaktion – der Fortbildungstag

Das ist mit Abstand das Beste an allem – die Fortbildung halten. Ich liebe es mit den Fachkräften zu arbeiten. Und wenn ich vorne auf meiner kleinen Bühne stehe, bin ich ganz in meinem Element. Weil ich

  • über Themen sprechen darf, die ich selbst überaus wichtig und spannend finde.
  • Impulse wie Funken versprühe und die Teilnehmer*innen mit meiner Vison anstecke.
  • so viele Erlebnisse aus der Praxis erfahre und Fragen beantworte.
  • im positiven Sinne „krümelkackerig“ sein kann, denn wenn schon Fortbildungstag ist, dann möchte ich die Themen oder Beispiele auch aufdröseln und nicht einfach nur abhaken.

Und das macht mir alles unglaublich viel Freude. Es ist dieser FLOW, den auch Kinder haben, wenn sie ganz vertieft in ihr Spiel sind. Ich liebe es wirklich sehr. Klar, bin ich die als Referentin viel Geben muss, aber es bereichert auch mich im Austausch mit den Fachkräften zu sein. Das gibt mir auch viel zurück.

13. Feedback einholen und auswerten

Das Feedback am Ende der Fortbildungen, wenn ich in müde, aber dankbare Gesichter schaue, ist ein wichtiger Lohn meiner Arbeit. Dann hüpft mein Herz. Weil ich weiß, dass wieder mehr Fachkräfte inspiriert sind, den bindungs- und bedürfnisorientierten sowie beziehungsstarken Weg in der Kinderbetreuung zu gehen.

Im Zug lese ich meistens das schriftliche Feedback und lasse den Tag nochmal Revue passieren. Einige Fortbildungen waren schon so berührend und bewegend, dass ich hinterher zwei, drei Tränchen vergossen habe. Es hängt oft von den Themen ab, aber vor allem von der Stimmung und der Verbindung mit dem Team. Jede Fachkraft, die teilnimmt ist etwas besonderes und ich bin dankbar dafür.

14. Rechnung und Eintrag in der Landkarte

Klar, das gehört auch dazu. Die ganzen vielen kleinen Schritte, die zusätzlich zum Fortbildungstag anfallen, das muss bezahlt werden.

Als Referenz trage ich alle Kitas, die ich fortgebildet habe in eine Online-Landkarte ein. Es ist auch eine schöne Erinnerung für mich, wenn ich sehe wo ich schon überall gewesen bin. Und manchmal fragen mich Eltern, welche Kita ich empfehlen kann und dann kann ich nachschauen, ob es in der Nähe gute Kinderbetreuung gibt.


15. Auswertung mit der Kita-Leitung

Ein paar Wochen nach der Fortbildung biete ich der Kita-Leitung nochmal ein freiwilliges Telefonat an, bei der wir das schriftliche Feedback der Teilnehmer*innen auswerten. Und wir tauschen uns aus, was sich bei den Fachkräften und/oder im Team in der Zzwischenzeit verändert und weiterentwickelt hat. Das ist immer besonders spannend, weil ich so erfahre, wie nachhaltig meine Fortbildungsinhalte wirken. Reflexion ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit.

Was Erzieher*innen über meine Fortbildungen sagen

Weitere Infos zur den Fortbildungen findest du hier.

  • „Unglaublich hilfreich, erhellend, revolutionär und sehr wichtig.“
  • „Jede pädagogische Fachkraft sollte diese Fortbildung machen müssen.“
  • „Die Fortbildung war informativ und lehrreich, weil ich viele Bereiche der Eingewöhnung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten konnte. Stefanie hat heute wunderbare Arbeit geleistet.“
  • „Ich habe jetzt einen neuen Blickwinkel und mehr Selbstsicherheit zum Thema Eingewöhnung. Das Gleichgewicht zwischen Gruppenarbeit und Fachwissen war sehr angenehm. Das Beste war Ihre Klarheit und Offenheit und die Liebe zum Kind!“
  • „Vielen Dank, dass ich an der Fortbildung heute teilhaben konnte. Ich finde, dass du mit sehr viel Herzblut dabei bist und man merkt, dass es für dich sehr bedeutsam ist, dass Einrichtungen bindungs- und bedürfnisorientiert arbeiten. Ich merke, dass du sehr kompetent bist und deine Methoden sind sehr abwechslungsreich und ich persönlich habe viel dabei gelernt. Ich freue mich auf die nächste Zusammenarbeit mit dir.“
  • „Dankeschön für einen weiteren tollen und produktiven Tag. Hat Spaß gemacht!“
  • „Du machst das echt gut mit uns. Es ist genau die richtige Mischung aus Input und selber denken. Du leitest uns sicher durch den Prozess, von allein hätten wir das nicht so geschafft.“
  • „Ich mache momentan sehr viele Fortbildungen. Deine war auf jeden Fall eine der qualitativ hochwertigsten.“

Was du tun kannst, damit ich auch in deine Kita komme

Danke, dass du meine Arbeit gut findest und ich in deine Kita kommen soll. Das ist super!
Ich habe Flyer, die du überreichen kannst (persönlich oder anonym) und auch einen Begleitbrief dazu. Damit es nicht blöd rüberkommt, sondern auf möglichst viel Offenheit stößt.

Schreib einfach eine Mail an team@stefanievonbrueck.de

Schreib deine Adresse und die Anzahl der Flyer und dann geht’s ab die Post. DANKE!!

Bleib beziehungsstark.
Deine Stefanie

Auf ins Kita-Abenteuer. Das Bild zeigt das Cover des Elternratgebers der Autorin Stefanie von Brück zum Thema Eingewöhnung.

Wie finde ich die richtige Betreungseinrichtung? Wie läuft eine gute Eingewöhnung ab? Wann ist mein Kind bereit für die erste Trennung Wie viel Weinen ist ok? Dies und mehr beantworte ich in meinem Eingewöhnungs-Ratgeber „Auf ins Kita-Abenteuer“.

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Stefanie von Brück

Stefanie von Brück

ist Expertin für beziehungsstarke Eingewöhnung, Familie und Kita. In ihrem früheren Berufsleben hat sie als Lehrerin (Staatsexamen) für Sozialpädagogik, Ethik/Philosophie zukünftige pädagogische Fachkräfte ausgebildet. Heute

  • unterstützt sie online Eltern bei der Eingewöhnung ihrer Kinder und
  • begleitet sie anschließend durch die gesamte Kita-Zeit,
  • bildet deutschlandweit pädagogische Fachkräfte und Kita-Teams fort und
  • gründet ehrenamtlich einen Bildungscampus (eigene Kita und freie Schule) in Leipzig.

Als Pädagogin, Mutter und Visionärin steht sie für ein bedürfnisorientiertes, bindungssicheres und beziehungsstarkes Zusammensein zwischen Erwachsenen und Kindern in Familie UND Kita. Auch wenn nicht alles FriedeFreudeEierkuchen ist. Denn dann ist es am schwierigsten und gleichzeitig am wichtigsten.

Stefanie von Brück ist Vermittlerin zwischen Kind, Eltern und pädagogischen Fachkräften und hat stets das Beziehungsdreieck im Blick, so dass alle Beteiligten gleichwürdig respektiert werden.